NABU-Jüchen sucht wieder Schwalbenfreunde

Auch in diesem Jahr setzt der NABU-Jüchen, der sich unter anderem durch die Anbringung und Reinigung von etwa 200 Nistkästen und die Anpflanzung von Vogelschutzgehölzen, wie z.B. Schlehe, Weißdorn und Hundsrose, besonders im Vogelschutz engagiert, die erfolgreiche und interessante Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" fort.


Hierbei werden Menschen gesucht, die sich jedes Jahr aufs Neue auf die im Gemeindegebiet vorkommenden Flugkünstler und Sommerboten Rauch- und Mehlschwalbe freuen. Als Grundvorraussetztung gilt natürlich ebenso, dass Schwalben auch am oder im eigenen Gebäude nisten. Dann bekommt man die kleine aber feine Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" überreicht. Nun sind die Schwalben wieder aus ihrem Winterquatier aus Afrika zurück und besonders bei warmen Wetter gut bei der Jagd nach Insekten in der Luft zu beobachten. Die beiden hier vorkommenden Arten laßen sich auch relativ gut unterscheiden. Die Rauchschwalbe hat einen stark gegabelten Schwanz und brütet immer in Gebäuden , z.B. in Ställen, Schuppen, Garagen oder Carports. Dagegen ist der Schwanz bei der Mehlschwalbe nur schwach gegabelt und sie baut ihre Nester außen an Gebäuden unter Dachvorsprüngen. Was aber beide Arten leider gemeinsam haben ist, dass sie gefährdet sind. Der Hauptgrund liegt dabei am Mangel an geeignetem Nistmaterial, denn sie benötigen Lehmpfützen zum Bau ihrer Nester, die es heute kaum noch gibt. Auch werden immer wieder Nester entfernt, obwohl dies verboten ist. Ebenfalls gefährdet der Rückgang der Insektennahrung durch Pestizide, das Bejagen in südlichen Ländern und die veränderte Landwirtschaft (verschlossene Viehställe) sowie die Zerstörung wichtiger Schilfbestände und somit Rastplätze den Fortbestand der beiden schönen und schnellen Schwalbenarten. Und dieser negativen Entwicklung möchte der NABU-Jüchen natürlich entgegenwirken. Jeder, der Schwalben anlocken und fördern möchte, sollte daher den eigenen Garten naturnah gestalten und ohne Pestizide bewirtschaften, um ein reiches Insektenleben den Schwalben als Futterangebot bieten zu können. Außerdem sollte möglichst wenig Fläche versiegelt und vorhandene Lehmpfützen toleriert oder sogar neu angelegt werden. Es besteht sogar die Möglichkeit zur Anbringung von künstlichen Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben, die aber nicht immer sofort angenommen werden. Interessierte Schwalbenfreunde, bei denen Schwalben nisten und die sich nun um die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" bewerben möchten, wenden sich bitte an rudolf.kuhn@nabu-neuss.de oder an NABU-Jüchen,Neuenhovener Straße 6 in 41363 Jüchen.