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Hortus Im Tuppenhof

Im Sommer 2024 bekam die NABU-Gruppe Kaarst-Korschenbroich die Gelegenheit, eine 64 m² große Gartenparzelle auf dem Tuppenhof neu zu gestalten. Sie entschied, einen Hortus zu errichten und taufte ihn “Hortus im Tuppenhof“.

Ziel war es, den Besuchern des Tuppenhofs zu zeigen, dass auch kleine Gärten sowohl Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein können als auch für den Menschen genutzt werden können. Die Planung begann im Sommer 2024. Im Herbst wurden die ersten Pflanzen entnommen, im Winter folgte der Rückschnitt der Bestandssträucher. Die aktive Bauphase begann Ende Februar und endete Mitte April.

Hortus - was ist das?

Ein Hortus ist ein Garten, der nach dem Konzept des Drei-Zonen-Gartens von Markus Gastl gestaltet wurde. Er ist eine Kombination von Permakultur- und Naturgarten-Elementen. Ziel ist ein Garten, der einen Beitrag zur Stärkung der einheimischen Artenvielfalt leistet und einen nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln ohne Zufuhr externer Stoffe wie bspw. Dünger erlaubt.

Weitere Informationen zum Hortus-Konzept finden Sie hier.

Der Hortus Im Tuppenhof - die Planung

Die zur Verfügung stehende Fläche ist mit ca. 8 x 6 m relativ klein. Dennoch können alle Zonen dort problemlos abgebildet werden. Die Fläche soll die Struktur und die Funktion eines Hortus zeigen. Da die Hotspotzone und die Ertragszone möglichst sonnig liegen sollen, wurden die Zonen wie folgt angelegt. Dabei wurde die vorhandene Baum- und Strauchbepflanzung am Rand sowie die umgebende Hecke in die Pufferzone integriert.


Am Ende sieht der Garten nun so aus:

Die Gartenstrukturen im Bau

  • Viele Strukturen im Überblick: Trockenmauer, Steinpyramide, Totholzstapel, Totholzhecke, Wurzel mit stehendem Totholz
  • Magerbeet und Trockenmauer im Bau: Unterschiedliche Stapeltechniken, Steingrößen und Steinhaufen schaffen verschiedene Lebensräume. Rechts wurde noch eine mit Erde und Kies gefüllte Pyramide und daran angrenzend ein Spaltenbeet integriert.
  • Käferkeller und Stumpery: Die schattige Ecke vor den Sträuchern wurde für einen Käferkeller, einem Totholzstapel und eine integrierte Stumpery genutzt. Rechts erkennt man die schmale Benjeshecke, die sich über die gesamte Breite des Gartens zieht.
  • Überblick Kräutergarten und Wasserstelle: Kurz nach dem Bau zeigt sich die Wasserstelle mit dem angrenzenden Kräuterbeet noch etwas kahl, lässt aber die baulichen Strukturen gut erkennen.
  • Kräuterbeet mit Trockenmauer, Steinpyramide und angrenzender Wasserstelle: Lebensräume in der Ertragszone. Das Kräuterbeet wurde mit einer Trockenmauer, einem Spaltenbeet aus Gehwegplatten und einer innen hohlen Steinpypramide eingefasst.
  • Trockenmauer mit Totholz: Eine niedrige Trockenmauer kombiniert mit Totholz sowie einem Totholzhaufen in der Mitte und einer schmalen Benjeshecke bieten Insekten Lebensraum und Unterschlupf.
  • Detailansicht vom Kräuterbeet: Steinhaufen und Spaltenbeet bieten viele Lebensräume.
  • Trockenmauer mit stehendem Totholz im Magerbeet: Die Trockenmauer grenzt das Staudenbeet vom Magerbeet ab. Im Hintergrund wurde noch ein Wurzelstubben mit Stamm als stehendes Totholz eingebracht.

Ansichten im Sommer 2025

  • Blick von der Ertragszone auf den Komposter: vorne ist das Kräuterbeet mit der Hortuspyramide zu sehen. Es wurde Salbei, Rosmarin, Fenchel, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Dost, Goldmajoran und am Teich Baldrian gepflanzt.
  • Der Eingang mit dem vorderen Hochbeet: Rechts haben sich Nachtkerzen und davor Klatschmohn ausgesät. Im Hintergrund sieht man das Staudenbeet, das ausschließlich mit heimischen Wildstauden bepflanzt ist.
  • Rechts von den Hochbeeten das Staudenbeet: Im Vordergrund Echtes Eisenkraut, Perückenflockenblumen und Wiesenflockenblumen. Rechts grenzt das Magerbeet an. Im Hintergrund rechts Hornklee in voller Blüte.
  • Blick vom Spaltenbeet auf den Komposter: Färberkamille, Nachtkerze, Natternkopf, verschiedene Wildstauden und Steinstrukturen.
  • Totholzhaufen mit Hornklee: Im Vordergrund: Perückenflockenblume, hinten Hornklee, weiße Nesselblättrige Glockenblume und Echtes Herzgespann.
  • Blutweiderich vor der Wasserstelle: Blutweiderich in voller Blüte vor dem Kräuterbeet.
  • Blick vom Staudenbeet auf das Magerbeet: Im Vordergrund Perücken-Flockenblume, dahinter Langblättriger Ehrenpreis, dahinter Färberkamille, Natternkopf und das Rankgerüst für die Zaunrübe.
  • Färberkamille in voller Blüte: Im Vordergrund abgeblühter Saatmohn, im Hintergrund Natternkopf.
  • Klettergerüst für Zaunrübe: Aus den Resten des Staketenzaunes entstanden zwei Klettergerüste, eines für die Zaunrübe, die diese brav bis oben erklommen hat.
  • Die Hochbeete im Zentrum des Gartens: Zwei Hochbeete stellen das Zentrum der Ertragszone dar. Rechts das Staudenbeet, im Hintergrund der Komposter.
  • Wilde Karde im Magerbeet: Trotz der erst wenigen Wochen seit der Pflanzung hat sich die Wilde Karde toll entwickelt.

Einige Besucher des Hortus

  • Der Trauerrosenkäfer freut sich über die Hundspetersilie im Staudenbeet.
  • Gelbbindige Furchenbiene und Trauerrosenkäfer teilen sich Nektar und Pollen der Wiesenflockenblume.
  • Hier neben der Gelbbindigen Furchenbiene eine Hummel.
  • Schon während der Bauarbeiten war der erste Laubfrosch da. Außerdem haben Molche die Trockenmauer für sich entdeckt.
  • Tiere pflanzen funktioniert einwandfrei! Aufrechten Ziest und Waldziest gepflanzt, schon ist die Gartenwollbiene da und lässt sich den Nektar des Gewöhnlichen Hornklees schmecken.
  • Während der Bauarbeiten… Barynotus obscurus heißt der Rüsselkäfer, der direkt unser Bauholz inspiziert hat.
  • Hornklee, der Liebling bei den Bienen. Die Platterbsenmörtelbiene labt sich am Gewöhnlichen Hornklee.
  • Und last but not least: Besucher des Tuppenhofs haben bei bestimmten Anlässen wie Pflanzenbörse oder Tag des offenen Denkmals die Möglichkeit an einer Führung teilzunehmen.

Pflanzliste - NaturaDB

Alle Mitglieder der NABU-Gruppe haben in ihren Gärten gegraben und so finden sich im Hortus Im Tuppenhof jetzt schon 100 verschiedene Pflanzen. 

Eine Übersicht mit detaillierten Informationen finden Sie in einer Liste der sehr empfehlenswerten Pflanzen-Datenbank NaturaDB.

Link zur Liste in  NaturaDB

NaturaDB ist eine kostenlose Website und App, die Informationen über Pflanzen, ihre detaillierte Beschreibung und ihre ökologische Bedeutung, insbesondere für Insekten und deren Lebensräume, bietet. Im Bild unten sehen Sie den Anfang unserer Liste. 

 

 

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