Das Insektenbuffet ist eröffnet!
Seit Ende Februar zeigen sich am Rand der Wiese die ersten Blüten von Ehrenpreis, Vogelmiere und der Roten Taubnessel. Auch wenn die Blüten relativ klein und eher unscheinbar sind, bieten sie Pollen und Nektar für Insekten, die bereits früh im Jahr und bei noch niedrigeren Temperaturen unterwegs sind wie Hummeln und Wildbienen.
Wichtig sind diese Pflanzen auch als Futter für die Raupen von Schmetterlingen. Allein die Vogelmiere bietet Raupenfutter für 10 verschiedene Schmetterlingsarten, u.a. für Eulenfalter und Spanner.
Die sehr robusten Pflanzen überstehen es gut, wenn Schnecken und/oder Blattläuse an ihnen fressen. Schnecken und Blattläuse wiederum dienen als Nahrung für Vögel sowie für die Larven von Marienkäfern und Florfliegen. Die Ausbreitung dieser Pflanzen erfolgt über Samen, die reichlich gebildet werden und ein sogenanntes Ölkörperchen als Anhängsel haben. Da dieses sehr nährstoffreich ist, wird es gerne von Ameisen gefressen, die zur Verbreitung der Pflanzen beitragen.
Mit drei kleinen, relativ unscheinbaren Pflanzen, die eine große Rolle im Kreislauf der Natur einnehmen, startet die Glatthaferwiese in ihre zweite Saison. Wir sind gespannt, was sich im zweiten Jahr noch alles entwickelt.
Wir haben jetzt auch den zweiten Teil der Wiese gesenst. Ein bisschen tut es uns um die noch blühenden Wildkräuter leid. Auf das Sensen reagieren die noch blühenden Kräuter mit einer Notreife, d.h. mit ihren letzten Kräften bildet die Pflanze noch keimfähige Samen. Diese können sich dann auf dem Boden der Wiese, an den nach der Mahd viel Licht gelangt, entwickeln. Das Mahdgut haben wir auf dem auf dem bereits gesensten Teil der Wiese verteilt, auf dem noch nicht so viele Wildkräuter gewachsen sind.
Die lang erwartete Mahdgutübertragung fand heute statt. Das Wetter ist dieses Mal auf unserer Seite: gestern hat es geregnet, so dass die Samen des Mahdguts in gutem Kontakt mit dem Boden kommen können.
Das Mahdgut ist von einer artenreichen Wiese in Kaarst-Vorst in einem Anhänger zur Zauberwiese gebracht worden und nicht wie ursprünglich geplant vom Wahler Berg in Dormagen. Wir erhoffen uns, dass das Mahdgut aus Vorst besser auf unserer Wiese aufgeht, da die Böden ähnlicher sind. Außerdem war der Transportweg kürzer!
Letzte Vorbereitungen für die Mahdgutübertragung am Freitag:
bei heißem, trockenen Sommerwetter ackern wir noch einmal ca. 150 qm durch und entfernen Glatthafersoden, die zum großen Teil von der Handfräse gelockert wurden. Wir wollen den Glatthafer, der sehr konkurrenzstark ist, etwas eindämmen. Zukünftig hoffen wir, dass wir ihn durch regelmäßiges Mähen im Zaum halten können.
Statt mit einer Rüttelegge wird der Boden mit einer Handfräse noch einmal oberflächlich gelockert und mit dem Rechen glatt gezogen.
Wir sensen mehr als die Hälfte unserer Wiese ab, der andere Teil steht weiterhin den Insekten als Lebensraum und vor allem als Nahrungsangebot zur Verfügung. Die Artenvielfalt hat sichtbar zugenommen
Wir arbeiten uns in kleinen oder größeren Gruppen durch die gefräste Fläche, um möglichst viel Glatthafer zu entfernen.
Da es am Sonntag geregnet hat, ist der Boden jetzt nicht mehr ganz so hart und trocken und kann mit der Umkehrfräse gut durchgearbeitet werden. In 4-6 Wochen – je nachdem wie schnell und hoch die noch verbliebenen Pflanzen wachsen– soll der Schwarzumbruch erfolgen. Ziel ist ein feinkrümeliger Boden, auf dem die Samen des Mahdguts gut aufkeimen können.
Auf dem zweiten Teil der Wiese, auf dem wir bisher nichts eingesät haben, ist hauptsächlich Glatthafer gewachsen und zwar sehr kräftig. Mit Motorsensen mähen wir diesen bodentief, damit am Montag die Fläche mit einer Umkehrfräse bearbeitet werden kann und der Boden in mehreren Schritten für die Mahdgutübertragung vorbereitet werden kann.
Foto: NABU Kaarst-Korschebroich
Der Frühling kommt!
Ganz zaghaft trauen sich nun weitere Keimlinge auf unserer Zauberwiese aus dem Boden.
Man muss schon ein wenig suchen. Wir fangen an Wetten abzuschließen, was
da wohl alles sprießt.
Auf jeden Fall keimen etliche Gräser aus der Saatgutmischung, die wir
von der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss erhalten haben.
Die Senioreninitiative Kaarst hat eine solide Informationstafel für uns gebaut, die wir jetzt aufgestellt haben. Spaziergänger finden hier grundlegende Informationen zu unserem Projekt Glatthaferwiese und zukünftig auch Aktuelles zur Entwicklung der Wiese sowie zu geplanten Aktionen.
Nun freuen wir uns auf den ersten Besuch unserer Bürgermeisterin Frau Baum im April.
Aussaat von Ackerwildkräutern (Mohn, Kornblume, Wiesenmargerite, echter Kamille) angrenzend an den Feldweg am Rand der Wiese
Bei dem Saatgut handelt es sich um regionales Saatgut (Region2), welches wir von der Fa. Rieger- Hoffmann bezogen haben. Diese Ackerwildkräuter gehören nicht zur Pflanzengesellschaft der Glatthaferwiese. Da wir bereits vom Beginn des Projektes den Insekten ein Nahrungsangebot zur Verfügung stellen wollten und den Spaziergängern einen Augenschmaus, haben wir uns entschlossen, auf einem kleinen Bereich vor der eigentlichen Wiese diese Ackerwildkräuter einzusäen. Die Glatthaferwiese hat dann alle Zeit der Welt sich zu entwickeln.
Bei dieser Aktion haben wir auch eine halbe Tüte Müll aufgesammelt, der sich nur im Bereich der Wiese und dem angrenzenden Sträuchern angesammelt hatte.
Fotos: Dorothee Aßheuer
Auf der Fläche, wo wir schon eingesät haben, wird es grüner und grüner. Und tatsächlich drängen die ersten Keimlinge ans Licht... Wir wissen noch nicht, welche Pflanzen im einzelnen kommen, auf jeden Fall sprießt nicht nur Gras!
Der Flyer wird in den Häusern in unmittelbarer Nachbarschaft der Zauberwiese verteilt. Das Interesse an unserem Projekt ist bei den meisten Anwohnern groß. Viele hatten schon bemerkt, dass wir auf der Zauberwiese gearbeitet haben und waren erfreut, zusätzliche Informationen zu erhalten. Wir konnten anregende Gespräche führen. Etliche Anwohner haben uns Unterstützung zugesagt: von aktiver Mithilfe bei unseren nächsten Aktionen bis zum Angebot, Wasser zum Wässern der Wiese zur Verfügung zu stellen.
Wir freuen uns, auf gemeinsame Aktionen mit den Anwohnern in der Nachbarschaft.
Wir haben einen Flyer erstellt, den wir im ersten Schritt an die direkten Nachbarn der Zauberwiese verteilt wollen, damit wir sie über die Entstehung informieren können und sie damit auch einladen wollen, uns weiter zu begleiten und an geplanten Aktionen teilzunehmen.
Fragen zur Zauberwiese können gern per E-Mail an das Projektteam geschickt werden:
Mail: zauberwiese@nabu-neuss.de
Das Wetter ist gerade günstig und die Wildblumensamen sollen in die Erde!
In einer gemeinsamen Aktion holen wir nochmals Grassoden aus der Erde heraus und häufen sie rund um die Fläche auf – als natürliche Abgrenzung. Damit ist die Vorarbeit für das Einsäen geschafft.
Das heimische Saatgut, das wir von der Biologischen Station Neuss erhalten haben, vermischen wir mit Sand. Das hat den Vorteil, dass es sich besser aussäen lässt und sich besser auf der Fläche verteilt. Zum guten Schluss werden die Samen mit der Rasenwalze an den Boden angedrückt, so dass sie guten Kontakt zur Erde bekommen und dann im nächsten Jahr -hoffentlich- gut keimen.
Wir haben mit der Umsetzung begonnen:
Das von der Stadt uns überlassene Stück Wiese wurde vorbereitet. Das heißt: gemäht, das Gras abgenommen und dann gefräst. Die Ableger eines Kirschbaumes wurden entfernt und ein Platz
für Tierverstecke ausgeguckt. Dabei hatten wir riesige Hilfe von Heiner Hannen und Viktor, die mit zwei Traktoren die maschinelle Bearbeitung übernommen haben. Es nieselte zwar, aber wir
hatten trotzdem eine große Mannschaft vor Ort.
--> NGZ-Artikel
So sah es ursprünglich auf der Fläche aus, die wir von der Stadt Kaarst zur Pflege bekommen haben. Hier dominierte der Glatthafer und wir haben nicht sehr viele andere Pflanzenarten ausmachen können.
Hier im Herzen von Kaarst-Vorst soll zukünftig unsere Zauberwiese entstehen mit - hoffentlich - sehr vielen heimischen Kraut- und Wiesenblumenarten, die für einen neuen artenreichen Lebensraum sorgen werden.
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