Der Komposthaufen

Der Komposthaufen ist ein häufig unterschätztes Biotop im Garten. Oft wird er auf die Produktion von Kompost, dem „Gold des Gärtners“ reduziert. Natürlich ist Kompost voller Nährstoffe und Mineralien und kann daher als natürlicher Dünger verwendet werden. Er nimmt allerlei Garten- und Küchenabfälle auf und viele helfende Lebewesen machen aus Abfall wertvolle Erde. Das spart Geld und vermeidet Müll.

Was oft aber vergessen wird, der Komposthaufen ist Lebensraum für eine Reihe von Tieren, Pilzen und Mikroben. Das sind die vielen Helfer, die aus Abfall guten Kompost machen. In kaum einem Lebensraum gibt es so viele Arten, wie im Kompost.

 Viele davon sind allerdings so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann.

 

Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Kompostwürmer
Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Kompostwürmer

Die häufigsten Bewohner eines Komposts sind Kompost- und Regenwürmer. Sie sorgen für eine Durchmischung der Bioabfälle und ernähren sich von welkem Material. 

Er gräbt um, kompostiert altes Laub und düngt mit seinem nährstoffreichen Kot den Garten. Durch sein stetiges Graben belüftet der Regenwurm außerdem den Boden und schichtet Nährstoffe von unten nach oben. Auf einem Boden mit vielen Regenwurm-Gängen staut sich keine Nässe, sondern die Erde saugt den Regen auf wie ein Schwamm. 

Der Regenwurm ist eines der stärksten Tiere der Erde. Zumindest im Verhältnis zu seiner Körpergröße.

Im 16. Jahrhundert hieß der Regenwurm noch „reger Wurm“, weil er ständig arbeitet und frisst, daher stammt auch sein Name


Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Kompost mit Asseln
Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Kompost mit Asseln

Dabei werden sie von Asseln und Tausendfüßern unterstützt.

Asseln ernähren sich von Resten die zu Humus zersetzt werden müssen . Dadurch sind Asseln wesentlich an der Verbesserung der Bodenqualität beteiligt.

Tausendfüßer leben meistens verborgen im Boden oder in der darauf liegenden Pflanzenschicht.

Ähnlich wie Regenwürmer fressen und verdauen sie abgestorbene Pflanzenteile, aus denen dadurch wertvoller, fruchtbarer Humus entsteht. Deshalb sind sie für die Natur so wichtig.

Der Name Tausendfüßer ist übertrieben: Je nach Art besitzen sie zwischen acht und maximal 340 Beinpaare, also insgesamt höchstens 680 Beine. 

Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Erdläufer, ein Hundertfüßer
Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Erdläufer, ein Hundertfüßer

Die Hundertfüßer sind hingegen Räuber, die zwar gerne im Komposthaufen leben, dort aber andere kleinere Tiere jagen.

Die Beute reicht von Springschwänzen, Würmern und kleineren Spinnen oder Insekten, bis hin zu Wirbeltieren, wie beispielsweise Mäuse, Schlangen oder Eidechsen. 

In Deutschland leben etwa 60 Arten. Die Tiere erreichen meist Körperlängen von 1 bis 10 Zentimetern,

 Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Spinne Großer Asseljäger
Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Spinne Großer Asseljäger

Ähnlich jagt der Große Asseljäger, eine Spinne, gerne im Komposthaufen die dort lebenden Asseln.

Der Große Asseljäger ist eine nachtaktive Spinne. Tagsüber versteckt er sich in einem Gespinnstsack unter Steinen oder vermoderndem Holz.

Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Goldglänzender Rosenkäfer
Foto: NABU Kaarst-Korschenbroich - Goldglänzender Rosenkäfer

Auch viele Käfer entwickeln sich im Kompost. Häufig sind die Larven der verschiedenen Rosenkäferarten, die im letzten Entwicklungsstadium vor der Verpuppung eine beachtliche Größe erreichen können.

 

 

NABU Kaarst-Korschenbroich - Rosenkäferlarven
NABU Kaarst-Korschenbroich - Rosenkäferlarven

Foto: Simon Tonge - Spitzmaus
Foto: Simon Tonge - Spitzmaus

Wird der Komposthaufen mit vielen Holzbestandteilen bestückt, können sich dort auch Nashornkäfer entwickeln.

Weil viele Insekten vorhanden sind, findet man auch immer wieder Spitzmäuse im Kompost. Diese kleinen Säugetiere, sind tatsächlich gar keine Mäuse, sondern eng mit dem Igel verwandt und reine Insektenfresser.

 

 

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